CD „Musikantenfreundschaft“ 2023
Der Begriff Musikantenfreundschaft wird gerne und oft bemüht. Im Falle des Trios Richi, Sepp und Hanspeter aber darf von einer langjährigen, echten Freundschaft gesprochen werden. Diese begann schon lange vor der Gründung dieses Ländlertrios im Jahre 2009. Zum einen sind Sepp und Hanspeter Cousins und Richi wuchs wie Sepp im Tellendorf Bürglen auf. Den drei Urnern ist die Liebe zur Ländlermusik schon in die Wiege gelegt worden.
Bevor sie sich zu einer festen Formation zusammentaten, spielten alle in verschiedensten Kapellen, vor allem in Handorgelduos zum Tanze auf. Als sich um die Jahrtausendwende herum bei vielen Kapellen eine Trendwende hin zu mehr Stimmungstiteln im Repertoire abzeichnete und dazu auch noch vermehrt Gesang Einzug hielt, da war für Richi, Sepp und Hanspeter klar, dass man, nur um des Kommerzes willen, nicht plötzlich die schöne, traditionelle Musik ihrer Vorbilder beiseiteschieben wollte. In den rund 15 Jahren seit der Gründung ihres Ländlertrios sind denn diese Musikanten auch zu Garanten für gepflegte, gemütliche Handorgel- und Schwyzerörgelimusik geworden. Gerne spielt man in Lokalen, wo diese Musik auch geschätzt wird. Ein Beispiel dafür sind die Auftritte im Rahmen der Montag Musik im «Schützenhaus» in Altdorf. Nach der ersten CD-Produktion «Gmiätlichs us em Ürnerland» im Jahre 2014, liegt nun mit «Musikantenfreundschaft» wieder ein gefreutes Album vor. Der Ländlermusikfreund darf sich dabei, nebst unbekannten Stücken, wieder auf wunderbare Titel von grossen Altmeistern freuen.
Bei passenden Gelegenheiten erweitert sich das Trio gelegentlich zum Quartett. Und so begleitet auf dieser CD der Andermatter Franz Gehrig einige Titel auf dem Klavier und sorgt damit für einen schönen und erweiterten Klangteppich.
Den Musikanten wünsche ich weiterhin viel Befriedigung und Erfolg und dem Musikfreund viel Freude mit dem neuen Werk!
Hans Arnold Kappel am Albis
Geheimtipp (gemäss Hanspeter Eggenberger, Stubete Zeitschrift 2014)
Natürlich ist es so, dass Richi, Sepp und Hanspeter auch nicht mehr zu den «Jungmusikanten » gehören. Im entsprechenden Alter steht auch ihr Publikum. Wenn dieses Alterssegment naturgemäss immer kleiner wird, so sind es doch jene Leute, die am gemütlichen Fest und schön gespielter Musik ihre Freude haben. Gleichzeitig – vielleicht auch als eine Reaktion auf die soeben geschilderten Chilbiänlässe – sind mehr und mehr Konzertanlässe entstanden. Dort ist das Publikum sehr gemischt und dort steht die musikalische Qualität im Vordergrund. An solchen Anlässen gelten «Richi, Sepp und Hanspeter» als Geheimtipp. Gerne erinnern sie sich an ihren ersten Auftritt am Eidgenössischen Volksmusikfest in Chur, an ihre Teilnahme am internationalen Volksmusikfestival «Alpentöne» in Altdorf und an zwei wunderbare Abende in der «Montagsmusik» am gleichen Ort. Das Spielen der Musik ihrer Vorbilder wie «Betschard-Rogenmoser », «Toggenburgerbuebe», oder «Echo von Adelboden» stellt gewisse Anforderungen. In erster Linie ist das die Virtuosität beider Spieler, denn die erste und zweite Stimme werden meistens parallel gespielt. Die Tatsache, dass sowohl Richi wie Sepp in der Lage sind, Titel vorzuspielen und perfekt zu begleiten, ist wohl der Grund dafür, dass sie eben genau diese Musik lieben. Solche Qualitäten stehen für die Musikanten generell mehr im Vordergrund als beim allgemeinen Publikum. «Wir haben im Urnerland das Glück, dass das Publikum an volkstümlichen Konzerten zum grossen Teil aus Musikanten besteht», freut sich Sepp. Der so vorhandene schöne Zusammenhang der Musikanten ist ein wesentlicher Motivator für die Szene. Einen solchen Austausch pflegen Richi, Sepp und Hanspeter aber auch über die Kantonsgrenzen hinaus, wo sie unter anderen auch im Bernbiet persönliche Freundschaften zu gleichgesinnten Musikanten pflegen. Man darf davon ausgehen, dass «RSH» nach dem Erscheinen ihrer CD ihren Bekanntheitsgrad steigern können und in der übrigen Schweiz diverse neue Liebhaber finden werden. Mit ihrer Musik aber streben sie nicht nach Ruhm und Ehre, sondern ganz einfach nach Freude fürs Publikum und sich selber. Richi sagt es zum Schluss treffen: «Wenns dä Lytä gfallt isch äs am Scheenschtä!»
Das ganze Porträt aus der Stubete Zeitschrift 2014 finden Sie hier….